Zum Volkstrauertag fanden wiederum drei Gedenkfeiern im Stadtbereich statt. Pfarrer Edwin Ozioko zelebrierte den Gottesdienst am Samstagabend in Windischeschenbach und die Feier am Kriegerdenkmal, musikalische umrahmt von der Stadtkapelle. In Neuhaus wurde am Sonntagmorgen nach dem Gottesdienst beim Ehrenmal der Gefallenen beider Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Pfarrer Ozioko sprach Gebete, die Jugendblaskapelle „Neuhauser Boum“ sowie der Männergesangverein Harmonie begleiteten die Feier. Am Sonntagabend hielt Pfarrer Hubert Bartel den Trauergottesdienst in Bernstein, den die Stadtkapelle musikalisch umrahmte. An allen drei Feiern nahm eine Abordnung der Patenkompanie der Stadt Windischeschenbach, die 4. Batterie des Artilleriebataillons 131 in Weiden mit Kompaniechef Hauptmann Christian Knorn (Windischeschenbach und Bernstein) und Hauptmann Patrick Pecher (Neuhaus) teil. Gemeinsam mit den Artilleristen legte Bürgermeister Karlheinz Budnik jeweils einen Kranz nieder.
In seinen Ansprachen ging Budnik auf den Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ ein, der Leid und auch Sinnlosigkeit eines Krieges darstellt. Derzeit tobe in Europa wieder Krieg und dessen Grauen sei nicht fern, es werde uns täglich in kaum zu ertragenden Fernsehbildern vor Augen geführt. Da habe die Auszeichnung eines Antikriegsfilms mit vier Oscars mehr als symbolische Bedeutung.
Budnik forderte auf, alle Kräfte für den Friedenskampf zu bündeln. Mit dieser Ausrichtung sei der Volkstrauertag keinesfalls überholt, sondern brandaktuell. Man stelle sich viele Fragen, wie etwa die, warum Kriege geführt werden, oder warum Führer von Staaten ihr eigenes Volk opfern. Budnik sieht darin die Ablehnung einer anderen Lebensführung, die Gier nach Bodenschätzen oder den Hunger nach noch mehr Macht. „Wir stehen heute hier, weil es unsere humanitäre Verpflichtung ist, uns zu besinnen und für den Frieden zu kämpfen“, betonte Budnik. Der Bürgermeister forderte auf, innezuhalten und von Herzen mit den Opfern mitfühlen.