Ein zentrales Thema der Bürgerversammlung war der ehemalige Oberpfälzer Hof – ein Gebäude, das über Jahrzehnte als familiär geführtes Hotel das Stadtbild prägte, zuletzt jedoch zu einem strukturellen Problemfall geworden war. Ohne Nachfolge, mit erheblichem Sanierungsbedarf und im Verbund mit dem ebenfalls weitgehend ungenutzten Nachbargebäude stufte der Stadtplaner das Gesamtareal schließlich als städtebaulichen Missstand ein.

Stadt übernimmt Verantwortung – Ankauf, Bündelung und Abriss

Über Jahre verhinderten mehrere Eigentümerinnen und Eigentümer – teils mit sehr kleinen Anteilen – jegliche Entscheidungen über die Zukunft des Areals. Diese zersplitterte Eigentumsstruktur blockierte jeden Fortschritt.
Um endlich handlungsfähig zu werden, erwarb die Stadt das gesamte Grundstück. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, das Areal aus einem Guss und im Sinne einer geordneten Stadtentwicklung weiterzuentwickeln.

Der Ankauf wurde durch hohe Fördermittel des Freistaats Bayern unterstützt; ebenso wurde der notwendige Abriss beider Gebäude staatlich bezuschusst. Für die Stadt blieb der finanzielle Aufwand somit überschaubar und gut vertretbar. Mit dem Abriss wurde das Grundstück zugleich baulich bereinigt und einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt.

Ursprünglicher Plan: Wohnraum – später Hotelprojekt mit Investor

Zunächst plante die Stadt an dieser zentralen Stelle neuen Wohnraum. Dann trat ein privater Bauherr mit einer neuen Idee an sie heran: Anstelle von Wohnbebauung solle erneut ein Hotel entstehen.
Aus städtebaulicher wie wirtschaftlicher Sicht war dies eine absolute Ideallösung für die Innenstadt – zugleich eine Chance, die Tradition des Oberpfälzer Hofes zukunftsorientiert weiterzuführen.

Der Stadtrat folgte dieser Argumentation und beschloss 2020, den Weg für das Hotelprojekt frei zu machen. Das aufbereitete Grundstück wurde anschließend zu einem marktüblichen Preis an den Investor veräußert. Damit war klar:
Die Umsetzung liegt von nun an vollständig in privater Hand.

Stadt hat geliefert – bisher keine Umsetzung

Die Aufgaben der Stadt waren damit abgeschlossen. Sie hatte:

  • das Grundstück finanziert und erworben
  • die kleinteiligen Teileigentümer zusammengeführt
  • den Abriss und die vollständige Bereinigung organisiert
  • alle planungsrechtlichen Grundlagen geschaffen
  • Baurecht hergestellt

Trotz mehrfacher – auch öffentlicher – Zusagen des Investors ist das Hotel bis heute nicht realisiert. Seit Monaten besteht volles Baurecht, dennoch bleibt das Areal unbebaut und stellt für die Innenstadt ein zunehmend störendes Bild dar.

Vertragliche Fristen laufen ab

Der notarielle Kaufvertrag enthält klare Fristen zur Bebauung, um genau solche Verzögerungen zu verhindern. Diese Fristen laufen nun langsam ab. Damit rückt eine vertragliche Neubewertung in den Fokus – einschließlich der Möglichkeit einer Rückübertragung des Grundstücks an die Stadt, falls sich die Situation nicht ändern sollte.

Klare Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger

Bürgermeister Budnik betonte unmissverständlich:
„Die Stadt musste handeln – und sie hat gehandelt.“

Windischeschenbach hat:

  • Verantwortung übernommen,
  • Fördermittel effizient genutzt,
  • Planungssicherheit geschaffen,
  • und ein Projekt vorbereitet, das der Innenstadt sichtlich guttun würde.

Die Verwirklichung liegt jedoch seit dem Verkauf in der alleinigen Verantwortung des privaten Investors.